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Geschichte der FW Pfinztal vor 2000

Als Pfinztal noch keine Wasserleitungen zur Verfügung hatte, war es oft mühselig die Brände wirksam zu löschen. Das Wasser musste von Männern und Frauen in Bottichen, Feuerlöscheimern und Kübeln zur Spritze gebracht werden. Da die Brunnen in den Dörfern oft schnell geleert waren, musste das Wasser aus der nahen Pfinz, durch Menschenketten geholt werden. Oft wurden hierzu auch Pferde- und Kuhfuhrwerke eingesetzt. Im Alter von 25 Jahren erhielten die Bürger jeweils einen Feuerlöscheimer, der bei Ausbruch eines Brandes mitzubringen war. Allerdings wurden diese Eimer, als die Armut noch täglicher Begleiter der Menschen war, für andere Zwecke wie z. B. zum Kirschen holen verwendet. Bei Bränden war dann der Feuerlöscheimer oft unbrauchbar oder nicht mehr aufzufinden.

Gründung der Feuerwehr in Pfinztal

Die älteste Abteilung der Feuerwehr Pfinztal ist die Abteilung Berghausen. Sie wurde 1868 gegründet. Kommandant im Gründungsjahr war August Bürk. 1927 folgte dann die Abteilung Söllingen mit dem Kommandanten Robert Kussmaul. Die Abteilung Kleinsteinbach wurde 1938 mit Kommandant Karl Berger gegründet und schließlich 1939 die Abteilung Wöschbach mit dem Kommandanten Albert Ripp.

 

Die Einzelwehren Berghausen, Kleinsteinbach, Söllingen und Wöschbach wurden durch die Gemeindefussion 1974 zur Feuerwehr Pfinztal zusammengeschlossen. Im selben Jahr konnte die Abteilung Kleinsteinbach, nach einjähriger Bauzeit, das neue Feuerwehrhaus in der Bockstalstraße beziehen.1977 feierte die Abteilung Söllingen ihr 50-jähriges Jubiläum.

 

Die Führung der Feuerwehr Pfinztal hatte vom Gründungsjahr an bis 1985 Hans Rude und sein Stellvertreter Alfred Jock. Ab 1985 hatte die Führung Klaus Spitz und sein Stellvertreter Hermann Marschall.

In den vergangenen Jahren ist bei der Feuerwehr Pfinztal einiges geschehen. Spektakuläre Einsätze und Ereignisse schweißen unsere Kameraden und Kameradinnen immer wieder aufs Neue zusammen. Auch technisch hat sich einiges getan. Durch die steten Anschaffungen und Erneuerungen von verschiedenen Fahrzeugen und Geräten ist die Feuerwehr Pfinztal heute sehr gut ausgerüstet, um im Schadensfall Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten.

Großeinsätze in der Vergangenheit

1980 kam es im Gasthaus Krone in Wöschbach zu einem Brand. 1983 stürzte ein LKW auf der B10 in Söllingen um. Bei dem Sturz riss der Tank des Fahrzeuges ab und 400 Liter Diesel traten aus. Die Befürchtungen, dass unter den 22 Tonnen Karotten, die der LKW geladen hatte, ein Fußgänger begraben sei, bestätigten sich glücklicherweise nicht. 1985 gab es eine Explosion in einem Sprengstoffbunker des Fraunhofer Institutes. 1986 kam es zu einem Großbrand in einem Wohnhaus in der Kettenstrasse in Berghausen.

 

1987 wurde der Sirenenalarm von der stillen Alarmierung abgelöst. Im Januar 1987 wurde die Feuerwehr Pfinztal zu einem Brand im Bürogebäude der Firma Reisser alarmiert. 1987 fuhr auch die „Tour de France“ durch Pfinztal, wobei die Abteilung Berghausen an den Absperrmaßnahmen beteiligt war. 1988 feierte die Abteilung Kleinsteinbach ihr 50-jähriges Jubiläum.

 

Im gleichen Jahr brannte das Jugendzentrum in Berghausen. Das Gebäude wurde bei dem Brand vollkommen zerstört. 1989 feierte die Abteilung Wöschbach ihr 50-jähriges Jubiläum. 1990 versuchten Unbekannte mittels einer Gasflasche einen 45 Meter hohen Fabrikschornstein in Berghausen zu sprengen. Durch die akute Einsturzgefahr war eine weiträumige Absperrung erforderlich.

 

1991 wurden alle Abteilungswehren zu einem Großbrand im Fraunhofer Institut (ICT) gerufen. Dieser Einsatz brachte alle Beteiligten an die Grenzen ihrer Kräfte und Möglichkeiten. 1993 feierte die Abteilung Berghausen ihr 125-jähriges Jubiläum. Das Highlight war an diesem Wochenende der Festumzug. Unvorstellbares wurde erreicht. Die B10 wurde hierzu für circa drei Stunden voll gesperrt und der Verkehr örtlich umgeleitet. 1999 hielt am zweiten Weihnachtsfeiertag Sturm „Lothar“ die Feuerwehr Pfinztal über einen Zeitraum von zehn Stunden in Atem.